Ideen zum instrumentalen Online-Coaching

Als Klavierlehrer an zwei Musikschulen habe ich während der Lockdowns den Live-Unterricht über Skype gewählt. Dazu habe ich zwei Bildschirme in Verwendung:

 

Bildschirm 1:

                                    Pdf                                                              Webcam 1

Webcam 2

                                                 Virtuelle Klaviertastatur

 

Das Noten-Pdf habe ich in Edge geöffnet, da es sich dort mit der eingebauten Zeichenfunktion live gut bearbeiten lässt. Die Webcam kann man einfach mit dem VLC-Player einblenden. Voraussetzung ist allerdings eine 2. Kamera, über die die Skype- Unterhaltung abläuft. Die Software ManyCam in ihrer Free-Version macht es möglich, 2 Kameras in verschiedenen Anwendungen zu verwenden. Es ist aber denke ich nicht unbedingt notwendig, dass man immer das Profil des Lehrers sieht. Man kann also auch mit einer Kamera auskommen.
Über das digitale Aufgabenheft, das ich hier auf Musikkunde online nutze, bin ich mit den Schülern ständig in Kontakt.
Hier stelle ich zum Beispiel auch Übungsvideos hinein, die ich mit der Software Synthesia erstellt habe. € 30,00 sind eine Investition, die meines Erachtens durchaus sinnvoll sind. Für Synthesia benötigt man die MIDI-Files der einzelnen Übungsstücke.

Synthesia: Beliebte Youtube-Software


Etwas tiefer in die Taschen greifen muss man bei Smart Score X2 Piano Edition, einer Software, die ein PDF in ein MIDI-File oder XML-File umwandeln kann (ca. € 75,00). Es gibt aber auch günstigere Alternativen. Vor allem bei den gängigen Notensatzprogrammen sind oft eigene Notenscanner dabei, die auch ein umwandeln von PDF Dateien in MIDI-Files erlauben. 
Als virtuelle Klaviertastatur auf Bildschirm 1 verwende ich das kostenlose Tool Free Piano, das ich mit meinem Stagepiano verbunden habe. Zu diesem Thema gibt es im Netz einiges an Freeware zu finden. Auch Notensatzprogramme beinhalten meist virtuelle Tastaturen. Zusätzlich integriere ich noch eine "Live-Cam", die die Aufnahme meiner Hände auf dem Klavier darstellt. So kann man auch etwas kompliziertere Passagen vorzeigen und vorspielen. Dabei habe ich aus meiner Videokamera, einem Kamerastativ und einem Mikroständer eine "Overheadkamera" 
gebastelt, damit man meine Hände und die Tasten gut sehen kann.
          

 

Bildschirm 2

Vom Schüler erhalte ich auf Bildschirm 2 ein Live-Bild, bei dem ich ihn, bzw. seine Hände und die Tastatur seitlich leicht erhöht sehen kann.


Fazit: Bei stabiler Internetverbindung funktioniert das Ganze meines Erachtens recht gut, aber man kann natürlich keinen qualitativ hochwertigen Sound erwarten. Aus diesem Grund lass ich mir einen Tag vor dem Unterricht von meinen Schülern eine Aufnahme schicken, die ich mir vor dem Unterricht in aller Ruhe anhöre.
Einen persönlichen face to face - Unterricht kann man allerdings auch mit bester Ausrüstung nicht ersetzen.

Für Fragen und Anregungen stehe ich gerne unter info@musikkunde.net zur Verfügung.

Zuletzt geändert: Donnerstag, 3. Dezember 2020, 20:39